Die christlich-soziale Idee beruht
auf den gleichwertigen Prinzipien der Freiheit und der Gerechtigkeit. Wir
wollen die Spannung dieser beiden Prinzipien aushalten und fruchtbar machen.
Freiheit total bedeutet den Sieg der Stärkeren über die Schwächeren.
Gerechtigkeit total bedeutet den kollektivistischen
Perfektionismus, in dem niemand mehr richtig atmen kann.
Ih ihrer "Offenburger Erklärung" hat
die CDA 1967 ihr Ziel so formuliert:
"Die Sozialausschüsse der CDA bekennen
sich zum Leitbild der offenen und solidarischen Gesellschaft. Die Verwirklichung
dieses Leitbildes verlangt nach einer zeitgerechten Weiterentwicklung der
Politik der Sozialen Marktwirtschaft.
Wir erstreben eine Politik, die der Würde
des Menschen und seiner Arbeit den Vorrang vor allen anderen Werten und
Maßstäben einräumt, denn der Mensch ist wichtiger als die
Sache. Wir wollen die offenen Gesellschaft: die frei ist von Zugangsbeschränkungen,
die Gleichheit der Chancen gewährt, die strukturelle und materielle
Hindernisse beseitigt.
Wir wollen die solidarische Gesellschaft:
die Institutionen schafft und unterstützt, welche den sozialen Zusammenhang
der Gesellschaft fördern, ohne den Eigenwert der Person in Frage zu
stellen, die Solidarität nicht auf die Grenzen des Nationalstaates
beschränkt, sondern weltweit sieht."
Aus diesen grundsätzlichen Aussagen
haben sich die politischen Ziele der CDA ergeben:
-
Vorrang der Familie
vor anderen gesellschaftlichen Einrichtungen
-
gleiche Chancen im
Bildungswesen
-
menschenwürdige
Arbeitsbedingungen, gerechter Lohn
-
Organisation des
Staates und der Gesellschaft nach dem machtverteilenden Prinzip
-
Partnerschaft von
Arbeit und Kapital durch gleichberechtigte Mitbestimmung
-
Beteiligung der Arbeitnehmer
am Produktivvermögen der Wirtschaft
-
Solidarität
mit den Schwachen
Diese Ziele und Prinzipien auf Kurzform
gebracht bedeuten:
"Im Zweifel für den einzelnen,
im Zweifel für den Schwachen,
im Zweifel für die private Initiative
und gegen staatliche Lenkung."